Mein Name ist Rachel, und ich bin freiberufliche Texterin.
Ich genieße die Ruhe und den Frieden meines Zuhauses – besonders jetzt, da ich im neunten Monat schwanger bin.
Mein Mann, David, ist Verkaufsleiter, ein freundlicher und aufmerksamer Mensch.
Wir sind seit zwei Jahren verheiratet, und ich dachte, ich hätte endlich das Glück gefunden.
Doch der Weg dorthin war steinig.
Vor acht Jahren heiratete ich Michael, einen ehrgeizigen Bankangestellten.
Er lebte nur für seine Arbeit, und ich fühlte mich ständig allein.
Drei Jahre lang ertrug ich diese Situation, bis ich eines Tages ein Foto auf seinem Handy fand – ihn im Arm einer anderen Frau.
Er suchte keine Ausreden. Er sagte nur:
„Es tut mir leid.“
Unsere Ehe war vorbei.
Ein Jahr später lernte ich David in meinem Lieblingscafé kennen.
„Du siehst aus, als hättest du viel durchgemacht“, sagte er mit einem warmen Lächeln.
Er hörte mir einfach zu – mit Geduld und Liebe, genau das, was ich brauchte.
Wir verliebten uns.

Als ich schwanger wurde, kümmerte er sich wunderbar um mich.
Ich war mir sicher: Ich hatte die große Liebe gefunden.
Nur eines beunruhigte mich – David wollte nie über Michael sprechen.
Ich dachte, er wolle mir helfen, die Vergangenheit zu vergessen.
Drei Tage vor dem errechneten Termin bekam ich Wehen.
David brachte mich ins Krankenhaus und blieb die ganze Zeit bei mir.
Schließlich wurde unser Sohn gesund geboren. Ich war überglücklich.
David ging hinaus, um etwas zu trinken. Als ich aufwachte, war er noch nicht zurück.
Im Flur stieß ich mit jemandem zusammen – Michael.
Überrascht und verwirrt wechselten wir ein paar Worte.
Dann öffnete sich der Aufzug – David trat heraus.
Unsere Blicke trafen sich, und ein Schauder lief mir über den Rücken.
„Lange her, Michael“, sagte David kalt.
Michael wich zurück, bleich vor Angst.
Später erhielt ich eine SMS von einer unbekannten Nummer:
„Lauf weg. Er ist gefährlich.“
Es war Michael.
Ich rief ihn an, und er erzählte mir alles:
David war sein ehemaliger Mitschüler – jemand, den er grausam gemobbt hatte.
David hatte jahrelang seine Rache vorbereitet – durch mich.
Das Foto von der „Affäre“? Eine Fälschung.
Unsere Ehe? Ein sorgfältig geplanter Akt der Rache.
„Er wollte dir nichts antun“, sagte Michael. „Er wollte mich vernichten.“
Ich weigerte mich, es zu glauben – bis David plötzlich hinter mir stand.
„Ich habe alles gehört“, sagte er kalt.
„Ja, es war Rache. Ich wollte, dass er leidet.“
Bevor er mich greifen konnte, stürmte die Polizei herein – Michael hatte sie gerufen.
David ließ sich abführen, mit einem eisigen Lächeln.
„Ich bereue nichts“, sagte er.
Später kam die ganze Wahrheit ans Licht:
die manipulierten Fotos, die Überwachungsvideos, das Notizbuch voller Rachepläne.
Er wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.
Monate später saß ich mit meinem Sohn in einem Café.
Michael sah ihn an und sagte leise:
„Darf ich ihn lieben, als wäre er mein eigener Sohn?“
Ich nickte.
Vielleicht, dachte ich, kann Liebe auch aus Schuld entstehen.
Ein neues Leben begann – diesmal mein eigenes.